Weiter in den Farben des VfB Stuttgart: Simon Terodde. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart tritt auch in der kommenden Spielzeit mit Simon Terodde an. Diese Personalie ist jetzt perfekt.

Stuttgart - Es waren vier vergnügliche Tage, die Simon Terodde im noblen Fünfsterneresort Ushuaia Beach auf Ibiza verbracht hat. Immerhin ließen sich die Spieler des Zweitligameisters VfB Stuttgart bei einer privat organisierten Abschlusssause bis Freitag bei Sand, Meer und diversen Cocktailrunden die Sonne auf den Bauch scheinen. Auch der Cheftrainer Hannes Wolf war mit seinem Assistenten Miguel Moreira mit von der Partie. Und wenn die Bilder nicht täuschen, die einige VfB-Profis in die sozialen Netzwerke stellten, so muss es sich bei dem Ibiza-Trip um eine durchaus entspannt-harmonische Gruppenreise gehandelt haben.

Es hätte allerdings keiner Klassenfahrt in mediterrane Gefilde bedurft, um Simon Terodde zu verdeutlichen, wie hoch sein Stellenwert im Kreise der VfB-Kickerkollegen ist. Schließlich war der Blondschopf mit 25 Saisontoren zum Kanonier vom Dienst, zum Gesicht des Aufstiegs avanciert. Aber das ist nur der eine Aspekt der Terodde-Erfolgsstory, die von einem inzwischen 29 Jahre alten Fußballprofi handelt, den man schon als Spätstarter im Profi-Business bezeichnen darf. Zusätzliche Würze erhält die Geschichte durch den Umstand, dass „Simon mehr ist als nur unser Torjäger“, wie es der Manager Jan Schindelmeiser ausdrückt. Und tatsächlich besticht der Goalgetter zudem durch soziale Kompetenz und die Tatsache, dass er sich selbst nicht allzu wichtig nimmt.

Neuer Vertrag für Simon Terodde

So einen lässt man nicht so einfach gehen, weshalb die Erfolgsmeldung der VfB-Führung am Freitag lautete: „Simon Terodde wird auch in Zukunft für den VfB auf Torejagd gehen.“ In dem neuen, bis 2019 datierten Vertrag wurde eine Option für ein weiteres Jahr eingebaut. Zudem wurden die Bezüge erhöht. „Mein erstes Jahr beim VfB hätte nicht besser laufen können. Jetzt möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir in der Bundesliga Fuß fassen“, sagte Terodde. Auch Jan Schindelmeiser freute sich. „Mit seinem Ehrgeiz und seiner professionellen Art passt Simon perfekt zu uns“, erklärte der 53-Jährige, der positive Meldungen in dieser Woche mehr denn je gebrauchen kann. Denn am 1. Juni steht der wichtigste Punkt in der Amtszeit des Präsidenten Wolfgang Dietrich zur Debatte: Dann entscheiden die Mitglieder, ob es mit der Ausgliederung der Profiabteilung und der damit verbundenen Finanzspritze durch externe Investoren etwas wird oder nicht. Vor diesem Hintergrund tut eine Terodde-Vertragsverlängerung doppelt gut.

Tatsächlich hatte der VfB auf dem Weg zum neuen Deal (der Stürmer war erst im Vorsommer für 3,5 Millionen Euro aus Bochum gekommen) den ein oder anderen Nebenbuhler ausstechen müssen. Vor allem das Interesse der Gladbacher Borussia wurde öffentlich, deren Offerte die Stuttgarter dazu veranlasste, das bestehende Vertragswerk deutlich nachzubessern. So soll Terodde nun 1,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen – das ist etwa doppelt so viel wie zu Zweitliga-Zeiten.

Diese finanzielle Wertschätzung kam im Terodde-Lager gut an. Der Gladbacher Flirt ist für den großen Blonden nun passé – und mit ihm ist auch die Alternative hinfällig, bei kolportierten drei Millionen Euro Jahresgehalt mit 29 Jahren noch einen ganz dicken Vertrag abzuschließen. Dass es letztlich doch der VfB blieb, hat neben der Ablöse von rund sechs Millionen Euro, die ein externer Interessent zu entrichten gehabt hätte, auch damit zu tun, dass sich Terodde anderenorts seinen Stellenwert erst wieder neu hätte erarbeiten müssen.