Die Tafel an der B 14 zwischen Schattenring und Ausfahrt Universität soll bald den Autofahrern aktuelle Infos zu Baustellen, Feinstaubalarm und Co. geben. Foto: Sandra Hintermayr

Die Verkehrsleitzentrale bespielt Tafeln an den Stuttgarter Ein- und Ausfallstraßen mit Informationen zu Verkehrsbehinderungen oder Veranstaltungen. In den nächsten Wochen gehen drei Tafeln in Vaihingen, Möhringen und Degerloch in Betrieb.

Filder - Die digitalen Anzeigen, genannt Variotafeln, sind flexibel einsetzbar. Sie verkünden zwei Tage vor dem Start den nächsten Feinstaubalarm, sie warnen vor Staus oder Straßensperrungen wegen Bauarbeiten, sie geben Hinweise auf bevorstehende Veranstaltungen. „Wir können die Tafeln variabel bespielen“, sagt Ralf Thomas, der Leiter der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ). Deren Mitarbeiter versehen die Variotafeln mit den Hinweisen. Nicht nur Text, auch Verkehrszeichen finden sich auf den elektronischen Hinweistafeln. Bei Bedarf können Alternativrouten angezeigt werden, zudem wird auf die öffentlichen Verkehrsmittel aufmerksam gemacht. Aus diesem Grund stehen die Tafeln an „Entscheidungspunkten“, erklärt Thomas. „Die Verkehrsteilnehmer haben dann die Möglichkeit, ihre Route entsprechend zu ändern.“

Bislang hat die Stadt 13 Variotafeln in Betrieb, in diesem Jahr sollen 13 weitere solcher Anlagen folgen. Die ersten Tafeln stehen bereits, sind aber noch nicht angeschlossen.

Bis zum Sommer sollen die Anzeigetafeln in Betrieb gehen

Auch auf den Fildern sollen die Anzeigen die Autofahrer über aktuelle Begebenheiten informieren. Aus diesem Grund gibt es nun auf Vaihinger Gemarkung an der B 14 stadtauswärts zwischen Schattenring und Ausfahrt Universität, an der Nord-Süd-Straße in Möhringen in Fahrtrichtung Stuttgart sowie an der B 27 stadtauswärts zwischen Degerloch und der Abfahrt zur Sigmaringer Straße Variotafeln. „Die Tafeln kommen nun sukzessive. Bis zum Sommer sollen alle neuen Anzeigen laufen“, sagt Thomas.

Die Tafeln an mehrspurigen Straßen sind größer als die an solchen, an denen es nur jeweils eine Spur pro Fahrtrichtung gibt. Das hat einen einfachen Grund: „Die Anzeigen müssen für die Verkehrsteilnehmer auf allen Fahrstreifen gut erkennbar sein“, sagt Thomas. Deswegen sei dann auch die Schrift größer.

Die optimale Menge an Informationen für die Variotafeln ist nicht einfach definiert. „Wir mussten ein bisschen ausprobieren, wie viel im Vorbeifahren noch erkennbar ist. Gerade an den Straßen, auf denen man schneller fahren darf, ist das wichtig“, sagt Thomas. Denn bei zu vielen Infos käme es vor, dass die Verkehrsteilnehmer stark herunterbremsen, um alles lesen zu können. Das sei natürlich nicht gewünscht, denn es könnte dadurch zu Unfällen kommen. „Wir entwickeln unser System ständig weiter“, sagt Thomas.

Autofahrer können rechtzeitig ihr Fahrverhalten anpassen

Je nach Größe kostet eine Tafel zwischen 150 000 und 200 000 Euro. Die Anzeigen sind allerdings nicht täglich in Betrieb. Auch das hat seinen Grund: „Steht immer etwas darauf, gewöhnen sich die Autofahrer daran und achten dann nicht mehr auf die Anzeige“, so der Leiter der Verkehrsleitzentrale. „Damit verpufft der gewünschte Effekt.“ Deswegen werden die Tafeln nur bespielt, wenn die Notwendigkeit besteht, es also wirklich eine verkehrsrelevante Information gibt.

„Wir erhoffen uns durch die Vorabinformationen ein verbessertes Verkehrsmanagement“, sagt Ralf Thomas über den Betrieb der Variotafeln. Denn durch die Hinweise auf geplante Baustellen, Veranstaltungen oder den Feinstaubalarm wisse der Verkehrsteilnehmer rechtzeitig Bescheid und könne sein Mobilitätsverhalten entsprechend anpassen. Also etwa an dem betreffenden Tag eine andere Route wählen oder auf den ÖPNV umsteigen. Das geht natürlich nur bei planbaren Ereignissen. Aber auch bei unplanmäßigen wie unfallbedingten Staus sollen die Anzeigen helfen, etwa, indem sie Umleitungsstrecken ausweisen.