An der Horber Straße stand das Auto, in dem ein 25-Jähriger überfallen wurde und neben dem ein Mittäter zusammenbrach, der später verstarb. Foto: Wicke-Naber

Es war ein Fall, der Rätsel aufgab: Zwei junge Männer wurden nach dem Besuch einer Shisha-Bar in Herrenberg überfallen. Kurz danach starb einer von ihnen. Jetzt hat die Polizei den Fall offenbar gelöst.

Herrenberg - Die Polizei hat zwei Männer verhaftet, die in Herrenberg einen 25 Jahre alten Mann überfallen haben sollen. Das Verbrechen in der Nacht zum 13. April hatte weit über Herrenberg hinaus Aufmerksamkeit erregt, weil in seinem Verlauf ein 25 Jahre alter Mann starb. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen war der 25-Jährige allerdings nicht das Opfer des Überfalls, sondern ein Mittäter.

Die Sache ist verzwickt: Der 25-Jährige war zusammen mit einem gleichaltrigen Bekannten nach dem Besuch einer Shisha-Bar am Reinhold-Schick-Platz zu seinem Auto gegangen. Dort wurde sein Begleiter von einem Mann angegriffen. Der Attackierte lief davon, kehrte aber später zurück und fand seinen Bekannten reglos am Auto liegend. Der 25-Jährige starb wenig später in einer Klinik. Sein Tod hatte aber laut der Obduktion natürliche Ursachen und mit dem Angriff nichts zu tun.

In den Überfall verwickelt

Den Überfall begangen hat laut der Polizei ein 20 Jahre alter Mann, der von einem gleichaltrigen Komplizen unterstützt wurde. Der Hauptverdächtige stellte sich am 11. Mai der Böblinger Kripo. Seinen Kumpan hatte die Polizei bereits am 17. April bei einer Verkehrskontrolle gefasst. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl erlassen, er kam in Untersuchungshaft. Allerdings ist der Mann inzwischen gegen Kaution wieder frei. Der mutmaßliche Haupttäter war nach der bisheriger Erkenntnis in jener Nacht mit einem Schlagstock bewaffnet. Die beiden 25-Jährigen waren gerade ins Auto gestiegen, als der maskierte 20-Jährige sein Opfer angriff, ihm mit dem Schlagstock ans Knie schlug und Bargeld forderte.

Alle vier Männer waren an jenem Abend in der Shisha-Bar gewesen. Schon vor der Verhaftung des Hauptverdächtigen hatten die Ermittler den Verdacht geschöpft, dass der Verstorbene in den Überfall verwickelt gewesen war. Er soll die Tat zusammen mit den beiden 20-Jährigen geplant haben. Der Verdacht gegen den Mann, der bei der Verkehrskontrolle verhaftet wurde, beschränkt sich im Wesentlichen auf Mitwisserschaft. Er war in der Bar geblieben, soll aber an der Planung beteiligt gewesen sein.