Seit Wochen in starker Form: Marco Lantella, der gegen die SG Pforzeim/Eutingen zehn Treffer beisteuerte. Foto: Peter Mann

Die Handballer des SV Kornwestheim behalten nach intensiven Spiel mit 38:33 gegen die SG Pforzheim/Eutingen die weiße Weste in der Sporthalle Ost.

Zur Halbzeit zeichnete sich am Samstagabend ein 16:20 – Rückstand für die Lurchis gegen die SG Pforzheim/Eutingen ab. SVK-Trainer Alexander Schurr gestand im Nachgang: „Ich habe mich gefragt, ob wir das noch biegen können“. Und ob der SV Kornwestheim das konnte: Mit einer starken zweiten Spielhälfte – 22:13 Treffer – drehten die Handballer des SV Kornwestheim eine äußerst attraktive und hochklassige Drittliga-Partie und holten mit 38:33 den siebten Heimerfolg in Serie.

Das relativ eindeutige 38:33-Endergebnis spiegelt keineswegs die rasante und spannende Begegnung zwischen dem SV Kornwestheim und der SG Pforzheim/Eutingen wider. Denn bis drei Minuten vor Schlusspfiff zeigte sich die Partie mit 34:32 noch völlig offen. Erst als Felix Kazmeier mit seinem Doppelschlag zunächst zum 35:32 und dann 36:32 verwandelte, schlug das Pendel für die Hausherren aus. Zwar gelang es den Gästen in der 58. Minute nochmals auf 36:33 zu stellen – somit wäre ein Sieg der Goldstädter noch immer möglich gewesen – doch Tobias Pichlers unverfrorener vierter Treffer an diesem Abend zum 37:33 war die endgültige Entscheidung. Zur Krönung legte Youngster Finn Joneleit zum 38:33 nach.

Starke zweite Hälfte pusht Team zum Sieg

Der Freudentaumel nach Spielende war riesig, denn zu Beginn der Partie und zur Halbzeitpause war das Momentum noch auf der Pforzheimer Seite. Die Gäste zeigten sich mit ihrer starken 6:0-Abwehr körperlich sehr präsent. Nach den ersten fünf Minuten führten die SG deshalb verdient mit 4:2. Die offensive 3-2-1 oder 4-2-Abwehr der Hausherren hingegen agierte wenig aggressiv. Es fehlte der Zugriff in der Defensive. Beim 8:8-Ausgleich durch Marvin Flügel in der 11. Minute waren die Teams dann aber endgültig auf Augenhöhe angekommen. In der 13. Spielminute ging der SVK erstmalig durch einen Treffer von – einem abermals starken - Marco Lantella mit 9:8 Treffern in Führung. Das 11:11 nach einer Viertelstunde versprach weiterhin viel Spannung. Allerdings ließ die Offensivpower der Gäste, vor allem in Form von Jonathan Buck, erkennen, dass das schnelle Spiel durchweg höchste Konzentration fordert und keine Fehler erlaubt. Nachdem die Hausherren dann aber einige Male am Gästetorhüter scheiterten, zogen die SG auf 18:14 nach 25 Minuten davon. Der Pforzheimer Mittelblock zeigte sich sehr kompakt. Mit 16:20 Treffern verabschiedete man sich zum Nachdenken in die Kabinen.

Auch beim Start in die zweite Halbzeit lag das Momentum zunächst noch bei der SGP. Der Gastgeber lief weiter dem Vier-Tore-Rückstand hinterher. Etwas Unruhe im Spiel verhalf der Schurr-Sieben dann zu einem unerwarteten 4:0-Lauf. Zwei Mal Tim Zeppmeisel und einmal Jan Döll ließen den SVK wieder rankommen und Pichler egalisierte dann zur 40. Minute. Damit war auch punktemäßig wieder alles offen.

Kampfgeist und Spielkultur

Die Lurchis blieben auf dem Gaspedal und zwischen den Pfosten schnappte mehrfach der eingewechselte Keeper Jan Kanters zu. Während es zur 44. Minute noch 26:26 stand, konnten sich die Lurchis zur 48. Minute erstmals eine Drei-Tore-Führung zum 30:27 herausarbeiten. Von einem Durchmarsch war man dennoch weit entfernt. Die Goldstädter blieben dran, kämpften sich zur 53. Spielminute zum 31:30-Anschlusstreffer heran. Die Umstellung der Pforzheimer auf eine 5:1-Deckung lief der Schurr-Sieben gut rein.

In Folge setzten sie sich durch einen Treffer von Jan Reusch zum 33:30 ab. Daraus resultierte die spannende Crunch-Time – eingangs erwähnt - mit triumphalem 38:33 - Ende für die Hausherren. „Ich bin begeistert“, sagte Alexander Schurr. Die Lurchis bewiesen damit ein weiteres Mal großartigen Kampfgeist gepaart mit Spielkultur.

SVK: David, Henke, Kanters – Bartsch, Reusch (5), Jungwirth, Zeppmeisel (4), Kugel, Kazmeier (2), Lantella (10), Pichler (4), Döll (2), Hiller (1), Flügel (5), Joneleit (5).