Bei den Tarifen im VVS geben die Stuttgarter Straßenbahnen die Richtung vor. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen ist das entscheidende Gremium, wenn es um die Fahrpreiserhöhung im Verkehrsverbund geht. Das Kontrollgremium wird offenbar eine Preiserhöhung genehmigen.

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) will dem öffentlichen Fingerzeig von OB Fritz Kuhn (Grüne) in Sachen Fahrpreiserhöhung für den Nahverkehr offenbar folgen. An diesem Dienstag soll das Kontrollgremium, dem Kuhn vorsitzt, dessen Vorschlag von 1,9 Prozent Preiserhöhung im Tarif des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS) für das Jahr 2018 genehmigen. Das wären bei gleichbleibenden Ticketverkäufen Mehreinnahmen von 9,8 Millionen Euro. Die Beschlussvorlage nennt diesen Wert, obwohl der städtische Nahverkehrsbetrieb selbst knapp über zwei Prozent vorgesehen hatte. Zudem listet er einen Anteil von 0,07 Prozent für die Erhaltung seiner Infrastruktur auf.

Die Abstimmung im SSB-Aufsichtsrat ist entscheidend, weil der Betrieb den VVS in der Preis-, nicht aber bei Strukturfragen wie der Verringerung der VVS-Zonenzahl, dominiert. Wie sich die 1,9 Prozent konkret auf die jeweilige Ticketart auswirken, ob das Zwei-Zonen-Ticket also zum Beispiel 2018 die Drei-Euro-Hürde reißt, wird der Verbund im Herbst entscheiden. Gegen die Tariferhöhung haben Sozialdemokraten und Linke Widerstand angekündigt. Angesichts der ab dem 1. Januar 2018 bevorstehenden Fahrverbote habe man für Bus und Bahn eine Nullrunde erwartet, so die SPD. Fasst man die Erhöhungen von 2006 bis 2017 zusammen, ergäben sich im Durchschnitt 2,9 Prozent, so Die Linke. Dieser Satz liege über der Lohn- und allgemeinen Preisentwicklung.

Dem öffentlichen Nahverkehr kommt in Stuttgart auch deshalb hohe Bedeutung zu, weil die Werte für Feinstaub und Stickoxid seit Jahren zu hoch sind. Die wichtigsten Fakten dazu sehen Sie im Video: