Die Tunnelbaustelle der Rheintalbahn bei Raststatt. Foto: dpa

Größere Mittelständler müssten wegen alternativer Transportmöglichkeiten mit mindestens einer Million Euro an Zusatzbelastungen rechnen.

Rastatt - Einen Monat nach der Sperrung der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden wächst der Unmut der Güterverbände über die Deutsche Bahn. „Wir reden hier über große Zahlen, die riesige Löcher in die Kassen reißen“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg, Andrea Marongiu. Größere Mittelständler müssten wegen alternativer Transportmöglichkeiten mit mindestens einer Million Euro an Zusatzbelastungen rechnen.

Selbst auf einen kleinen Betrieb mit 10 000 Ladeeinheiten pro Jahr könnten bis zum angepeilten Termin für die Wiederinbetriebnahme des Bahnverkehrs am 7. Oktober Mehrkosten von 130 000 Euro zukommen. In den Kosten sei noch kein Mehraufwand wie Überstunden oder zusätzliches Personal einkalkuliert. Zuvor hatte der Landesverband Nordrhein-Westfalen von Schäden in Milliardenhöhe gesprochen.

Vor allem die Chemiebranche ist Marongiu zufolge betroffen. Es sei abzusehen, dass es wegen fehlender Rohstoffe teilweise zu Betriebsstilllegungen komme. „Für einige wird es dramatisch.“ Man erwarte ein klares Statement aus der Politik, um den Druck auf die Deutsche Bahn zu erhöhen. „Der Schaden darf nicht von Steuergeldern bezahlt werden, sondern die Bahn muss dafür aufkommen“, sagte Marongiu. Am 12. August hatten sich beim Tunnelbau bei Rastatt die Schienen abgesenkt, nachdem Wasser und Erdreich eingedrungen waren. Seither ist der Bahnverkehr auf dem Streckenabschnitt unterbrochen.