Jörg Reichert blickt auf eine lange Karriere im EnBW-Konzern zurück. Foto: Netze BW

Chefwechsel bei der Netze BW: Jörg Reichert soll künftig das Ruder beim größten Verteilnetzbetreiber in Baden-Württemberg übernehmen.

Der Netzbetreiber Netze BW bekommt einen neuen Chef: Jörg Reichert werde den Posten spätestens zum Jahresende übernehmen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit. Die Stelle wird frei, weil der jetzige Chef Christoph Müller die Netze BW Ende Mai verlässt und zum Übertragungsnetzbetreiber Amprion geht; dort wird er Anfang 2025 Vorstandschef. Der Manager wurde im EnBW-Konzern hoch geschätzt, sein Weggang gilt allenthalben als Verlust.

Bekanntes Gesicht im EnBW-Konzern

Der 47-jährige Reichert kommt als Vorsitzender der Geschäftsleitung der schweizerisch-deutschen Energiedienst-Gruppe mit Sitz in Laufenburg, die wie die Netze BW mehrheitlich zum EnBW-Konzern gehört. Zugleich ist er Vorstand von deren Tochtergesellschaft Naturenergie Hochrhein AG mit Sitz in Rheinfelden. Bei der EnBW-Tochter Netze BW wird er den Vorsitz der Geschäftsführung und das Ressort Finanzen übernehmen. Der Aufsichtsrat des größten Verteilnetzbetreibers in Baden-Württemberg habe der bis 2029 laufenden Bestellung bereits am Mittwoch zugestimmt.

Dank an Vorgänger Müller

„Wir sind hocherfreut, mit Jörg Reichert einen Manager für die Netze BW gewonnen zu haben, der nicht nur über langjährige Erfahrung in der Energiewirtschaft in Baden-Württemberg verfügt, sondern aufgrund seiner bisherigen Positionen auch mit dem EnBW-Konzern eng verbunden ist“, sagt Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der Netze BW laut Mitteilung. Er dankte zugleich dem scheidenden Chef Müller für dessen „ außerordentlichen Leistungen und seine herausragende Expertise in den vergangenen elf Jahren.“

Als großen Verdienst nannte Güsewell, dass die Netze BW als damals erster Verteilnetzbetreiber seit 2021 klimaneutral sind. Das Unternehmen ist mit einer Länge von insgesamt rund 95 000 Kilometern der größte Verteilnetzbetreiber Baden-Württemberg und der drittgrößte in Deutschland. Das Tochterunternehmen des Energiekonzerns EnBW betreibt laut einem Sprecher mehr als 90 Prozent der Hochspannungsleitungen und Umspannwerke im Südwesten.