Der gefährliche Weg übers Meer wird vielen Migranten zum Verhängnis. Foto: epd/Christian Ditsch

Migrationspolitik geht nur europäisch. Sonst verhebt sich Deutschland – mit schlimmen Folgen, kommentiert Reiner Ruf.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So lautet der erste Satz des Grundgesetzes, das seine Mütter und Väter deshalb nicht Verfassung nannten, weil die Republik, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, nur ein Provisorium sein sollte. In einer gewissen Spannung dazu steht der Ewigkeitsanspruch, den Artikel 1 des Grundgesetzes erhebt. In seiner Tonalität klingt er so erhaben wie ein Vers von Friedrich Schiller. Der Pathos-Faktor ist hoch. Zugleich bringt er eine schlichte Humanität sanft zum Leuchten. Wenn sich das Gute und das Schöne je begegneten, dann in diesem Satz. Aber ist der Satz auch wahr?