Die jungen Meister haben allen Grund zum Feiern. Foto: Lichtgut/Jan Reich

Die Handwerkskammer hat am Freitagabend 723 junge Menschen in den Meisterstand erhoben. Rund 2500 Gäste waren dafür auf das Messegelände gekommen.

Stuttgart - Mit goldenem Glitzerkonfetti und einer großen Feier haben am Freitagabend 723 junge Menschen ihren Meisterabschluss gefeiert. Rund 2500 Gäste waren dafür auf das Messegelände gekommen. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, Thomas Höfling, erhob die Absolventen offiziell in den Meisterstand.

Es gab viel zu lachen am Abend der Meisterbrief-Übergabe: Lustige Videos mit nicht ganz ernst gemeinten Definitionen von „Inventur“, „Inventar“ und „GmbH“ erheiterten die Gäste, hier und da hörte man Geschichten aus der zweijährigen Schulzeit, die nun hinter den Absolventen liegt.

Bei einigen Meistern steht die Existenzgründung an

Aber an diesem Abend blickten die Meister nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Unter dem Motto „Ich bin dann mal Chef“ hielten einige Gäste eine Rede, mit der sie den Absolventen Tipps mit auf deren weiteren Weg geben wollten. Der Redner und Autor Felix Plötz riet den jungen Meistern, „einfach mal zu machen“. „Was soll die Geschichte eures Lebens sein?“, fragte er und meinte, dass sie vieles bewegen könnten.

Thomas Höfling sagte, dass nicht nur die Zufriedenheit der Kunden und Angestellten, sondern auch die eigene sehr wichtig sei. Die Absolventen sollen nicht nur beruflich, sondern auch im gesellschaftlichen Umfeld überzeugen. Außerdem hoffe er, dass sie „die Tradition der Ausbildung fortführen“. Auch die Selbstständigkeit war ein großes Thema des Abends. Bei einigen Meistern steht in naher Zukunft eine Existenzgründung an. So auch bei der Konditorin Lydia Steinbrich, die den Baumkuchen revolutionieren möchte. Sie erhielt für ihre sehr gute Meisterprüfung und ihre innovative Idee den Förderpreis des Rotary-Clubs und damit 3000 Euro. Die Vergabe des Gründerpreises der Handwerkskammer steht noch aus.

Für einige der Absolventen geht es nun zurück in den elterlichen Betrieb, den sie eines Tages übernehmen wollen. Die Maler und Lackierer Ferdinand Weipert und Philipp Kock erinnern sich gerne an ihre Zeit in der Landeshauptstadt: „In Stuttgart zu wohnen und abends mit den Kollegen noch was zu unternehmen war das Schönste in den zwei Jahren“, meinte Weipert. Einige Friseure haben bereits einen eigenen Salon, wie Fazilet Sengül. Ihre ehemalige Klassenkameradin Sandra Canova meinte: „Ich bin zwar nicht selbstständig, aber glückliche Meisterin.“