Der BUND hält die Maßnahmen der Stadt Stuttgart für unzureichend. (Symbolfoto) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Dem Umweltverband BUND geht der Luftreinhalteplan der Stadt Sttuttgart nicht weit genug. Der Verband pocht auf ganzjährige Fahrverbote für ältere Diesel. Zudem müssten großflächigere Fahrverbote und Tempolimits her.

Stuttgart - Angesichts anhaltender Belastungen der Luft in Stuttgart mit Feinstaub und Stickoxiden hat der Umweltverband BUND am Freitag strikte Fahrverbote gefordert. Viele ältere Dieselautos müssten nicht nur an Tagen mit hoher Luftbelastung aus der Stadt gehalten werden, sondern ganzjährig, heißt es in einer Stellungnahme des Umweltverbands zum umstrittenen neuen Luftreinhalteplan für Baden-Württembergs Landeshauptstadt.

Auch dürften die Fahrverbote nicht nur für wenige Straßen gelten, sondern müssten großflächig sein. Zudem brauche es weiter Tempolimits auf Steigungsstrecken und auch auf den Autobahnen, da viele Schadstoffe von dort in die Stadt strömten.

Wenn Diesel nachgerüstet werden, bräuchte es kein Fahrverbot

Die rasche Einführung einer blauen Umweltplakette sei für den BUND die einfachste Lösung, um die Probleme in den Griff zu bekommen. „Eindeutig“, sagte BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer. So könnten mit einem Schlag und ohne viel Aufwand und gezielt die älteren Diesel ausgeschlossen werden. Doch dürften die Plakette nur Autos bekommen, die im realen Einsatz die zulässigen Schadstoffwerte erreichen - und nicht nur in den Papieren. Woran sich der BUND besonders stößt, ist die Ausstiegsklausel im Planentwurf. Wenn Diesel nachgerüstet werden könnten, brauche es kein Fahrverbot, heiße es da. „Das muss raus“, sagte Verkehrsreferent Klaus-Peter Gussfeld. „Wir haben das Vertrauen in die Autoindustrie verloren.“