Vom Notruf bis zum Einsatz darf möglichst wenig Zeit verloren gehen. Foto: dpa

Die meisten Leitstellen in der Region Stuttgart sind schon seit vielen Jahren zusammengelegt. Die Arbeit teilen sich Feuerwehr und Rettungsdienste – mit unterschiedlichem Erfolg.

Region Stuttgart - Vorreiter in Sachen integrierter Leitstelle in der Region Stuttgart war der Rems-Murr-Kreis. Bereits seit 1999 sitzen Feuerwehr und Rettungsdienst in Waiblingen unter einem Dach. Und als landesweit erste nichtpolizeiliche Leitstelle funkt die Notrufzentrale seit 2011 digital. Die technische Umrüstung hatte allerdings deutlich länger gedauert als geplant.

Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Rems-Murr-Kreis sind gemeinsam Träger. Anfang der 2000er Jahre hatte es ein langes Tauziehen um die Anteile der Betriebskosten gegeben. 2005 schlossen die beteiligten Parteien vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart einen Vergleich: Der Kreis, der den Anteil der Feuerwehr trägt, erhöhte dabei seine Beteiligung von 38 auf 45 Prozent.

Streit über die Aufteilung der Kosten

Die integrierte Leitstelle in Göppingen wurde im Juli 2007 in einer ehemaligen Wohnung über der Feuerwache in Göppingen eingeweiht. Sie hat rund 400 000 Euro gekostet und wurde von Land, Kreis und den Krankenkassen finanziert. Ursprünglich hätte der Kreis gern eine rein virtuelle gemeinsame Leitstelle geschaffen, doch das wäre zu teuer und zu kompliziert geworden. Deshalb hat das DRK damals seine Leitstelle in der Klinik am Eichert aufgegeben und ist mit unter das Dach der Feuerwehr gezogen. Dort sitzen seither rund um die Uhr je ein Mitarbeiter der Feuerwehr und des DRK gemeinsam. Technische Probleme sind keine bekannt.

In Böblingen ging die Zentrale am 1. Juli 2000 an den Start. Grundproblem ist seit Jahren die Personalknappheit im Schichtdienst rund um die Uhr. Dabei ist die Zahl der 112-Anrufe zuletzt stetig gestiegen. Drei Mitarbeiter des DRK und ein Hauptamtlicher der Böblinger Feuerwehr schieben tagsüber Dienst, zwei Mitarbeiter nehmen nachts die Anrufe entgegen. Am Ende sei alles eine Geldfrage, sagt Andreas Leutwein, der Chef der Leitstelle, der gerne noch weiter aufstocken würde.

In Stuttgart gibt es die Zentrale für Notrufe seit 2006

Der Esslinger Kreistagsauschuss für Technik und Umwelt hat im vergangenen Oktober einstimmig beschlossen, eine integrierte Leitstelle zu schaffen. Dafür rechnet der Kreis mit Kosten von rund 730 000 Euro. Bislang gibt es zwar räumlich eine gemeinsame Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Esslinger Feuerwache – technisch arbeiten die beiden Systeme jedoch getrennt. Da die Kreise gesetzlich dazu verpflichtet sind, eine integrierte Leitstelle zu betreiben, muss nun auch in Esslingen umgestellt werden.

In Stuttgart gibt es das integrierte System Simos seit April 2006.