Jeden ersten Mittwoch im Monat treffen sich die Pattonviller Müllsammler am Martin-Luther-King-Platz. Foto: /Horst Dömötör

Einmal im Monat säubern engagierte Bürgerinnen und Bürger Gehwege und Grünflächen.

Kornwestheim - Jeden ersten Mittwoch im Monat sind sie unterwegs: Mit Zangen, Einweg-Handschuhen, großen Abfalltüten und Eimern ziehen meist Eltern mit ihren Kindern durch den Ort und befreien Gehwege und Grünstreifen vom herumliegenden Müll. Sie machen das ehrenamtlich – ganz einfach, weil ihnen daran gelegen ist.

„Sauberes Pattonville“ heißt nicht nur die vom Bürgerverein koordinierte Aktion, die auf Initiative einzelner Bürger entstand, sondern auch die Whatsapp-Gruppe, in der Treffpunkte vereinbart und Termine abgestimmt werden. „Etwa 15 Mitglieder hat die Gruppe inzwischen“, erzählt Stephanie Daimer, Erste Vorsitzende des Bürgervereins. „Alle sind mit Herz bei der Sache, um unser Pattonville schöner und vor allem sauberer zu machen. Wir werden nicht belächelt, sondern bekommen viel Zuspruch von Passanten.“

Der OB schaut kurz bei den Helferinnen und Helfern vorbei

Dieses Engagement ist auch Remsecks Oberbürgermeister Dirk Schönberger nicht nur einen spontanen Besuch vor Ort, sondern auch ein „ganz herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden“ wert.

Zum vereinbarten Treffen um 16 Uhr am zentralen Martin-Luther-King-Platz sind an diesem Mittwoch mehr als 20 Müllsammler anwesend. Alle haben schon mehr oder weniger volle Müllsäcke dabei. „Wir wohnen ja in verschiedenen Ecken von Pattonville und sammeln bereits auf dem Weg zum Treffpunkt“, erklärt Daimer. „Es gibt keinen Zwang und keine Verpflichtung, alle kommen wie sie wollen und können.“

Wo die Sammler den Müll loswerden können, ist in der Tat ein Problem

Pionierin der Pattonviller Müllsammelaktion ist die neunjährige Louisa, die vom Weihnachtsmann zusammen mit der Mama je eine Abfallzange geschenkt bekam. Louisas Mutter, Nadine Pickel, sammelt „seit Louisa auf der Welt ist“. Das hat auch andere motiviert: „Und dann sind immer mehr Leute dazu gekommen, die mitgemacht haben. Das war vor allem deshalb schön, weil Louisa dadurch gesehen hat, dass wir nicht alleine sind“, berichtet die Mutter.

Stellt sich nur noch die Frage, wie und wo die Sammler ihren Unrat wieder loswerden können: „Das ist echt ein Problem“ bestätigt Nadine Pickel. „Ich nehme den Müll mit nach Hause und entsorge ihn in der Tonne.“ Da die Familie in einem Mehrfamilienhaus wohne, sei das bei den Nachbarn aber nicht wirklich gerne gesehen. „Von daher schaue ich, dass ich die Tonne erst am Abend, bevor sie geleert wird, fülle.“

Oberbürgermeister Schönberger räumt ein, dass „das so natürlich nicht geht“ und sagt spontan zu, sich mit Kornwestheims Erstem Bürgermeister Daniel Güthler zwecks Entsorgung über Mitarbeiter des Bauhofs in Verbindung zu setzen.