Nicht jede Eiche ist für ein Weinfass geeignet. Doch acht besonders schöne Exemplare aus dem Stadtwald wurden jetzt an die Felsengartenkellerei übergeben.
Weinkenner wissen es seit Langem: Der Geschmack des edlen Tropfens wird nicht unwesentlich durch die Wahl des Fasses beeinflusst. Deshalb gibt es auch heute noch Weinfässer, die aus hochwertigem Eichenholz gefertigt werden.
Acht Eichenstämme übergeben
In Besigheim setzt man dabei seit 15 Jahren wieder auf heimische Eichen. Immerhin hat die Stadt nicht nur eine Weinbautradition, sondern pflegt auch ihre Eichenwälder. Und so hat Tim Köstler, seit Oktober vergangenen Jahres Leiter des Forstreviers Besigheim, kürzlich dem Betriebsleiter der Felsengartenkellerei, Sebastian Häußer, acht Eichenstämme aus dem Stadtwald bei Ottmarsheim übergeben, aus denen Weinfässer hergestellt werden sollen. „Es handelt sich um besonders schöne Eichen. Die Stämme sind dick, gerade und astfrei und damit bestens zur Herstellung von Fässern geeignet.“ Denn selbst der kleinste Ast würde dafür sorgen, dass das hergestellte Fass undicht wäre.
Fässer werden in Burgund gefertigt
Bis aus den Eichenstämmen Barriquefässer für die Felsengartenkellerei werden, vergehen allerdings einige Jahre. Die Stämme werden erst mal nach Frankreich transportiert, genauer gesagt, nach Burgund, und dort nach zwei Jahren Trocknung weiterverarbeitet. Unter Zuhilfenahme von Feuer und Wasser werden die Bretter gebogen. Durch das Feuer wird außerdem die Röstung gesteuert, die sich auf den Geschmack des späteren Spitzenweins auswirkt.
Bürgermeister Florian Bargmann begrüßte bei der offiziellen Übergabe der Stämme ausdrücklich das Zusammenspiel von heimischem Wein und Eichenholz. Der Revierförster brachte das Thema Nachhaltigkeit ins Spiel. Denn die Stämme, die jetzt zu Fässern werden, wurden vor 150 bis 200 Jahren gepflanzt. So liege es heute in unserer Verantwortung, den Wald auch für künftige Generationen zu erhalten.