Eine muslimische Frau widmet sich im indischen Kaschmir dem Gebet. Foto: AP

Alle Muslime müssen im Monat Ramadan fasten – soweit ihre Gesundheit das zulässt.

Stuttgart - In Deutschland leben 81,4 Millionen Menschen. 4,4, bis 4,7 Millionen von ihnen sind Muslime. Sie gehören dem Islam an, der nach dem Christentum (rund 2,26 Milliarden Anhänger) mit etwa 1,6 Milliarden Gläubigen zweitgrößten Weltreligion. Das Wort Islam ist arabisch und bedeutet: Unterwerfung unter Gott und völlige Hingabe an ihn. Der Name Gottes im Islam ist Allah. Seinen Ursprung hat der Islam in den Offenbarungen, die der Prophet Mohammed von Gott empfangen hat. Mohammed wurde 570 n. Chr. in Mekka (das liegt im heutigen Saudi-Arabien) geboren und ist 632 in Medina gestorben. Mit der Vertreibung aus seiner Heimatstadt Mekka und der Ankunft in Medina am 24. September 622 beginnt die islamische Zeitrechnung. Die Glaubenslehren des Islam sind festgehalten im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, das in 114 Kapitel (die Suren genannt werden) unterteilt sind. Die Einzigkeit Gottes und die Hingabe an Allahs Willen sind der zentrale Inhalt des Islam, der auf fünf Säulen ruht: dem Glaubensbekenntnis, dem fünfmal täglich zu vollziehende Gebet, der Abgabe an die Armen, dem Fasten im heiligen Monat Ramadan und der Pilgerfahrt nach Mekka.

Der Ramadan (auf arabisch bedeutet das heißer Monat) ist der muslimische Fastenmonat, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Er dauert 29 bis 30 Tage. Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Lebensregeln der Muslime. 2017 dauert der Ramadan vom 27. Mai bis 26. Juni. Alle Muslime, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte, volljährig und körperlich dazu imstande sind, müssen fasten. Sie dürfen in dieser Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen, sollen sich in Gebeten auf ihren Glauben besinnen und von ihren Sünden reinigen. Das Fasten endet mit dem Fest des Fastenbrechens (26. bis 28. Juni). Daneben gibt es für Muslime noch andere Anlässe zum Fasten wie das Sühnefasten sowie einzelne Fastentage wie etwa „Ashura“, den zehnten Tag des ersten Monats im islamischen Kalender.