Früh übt sich – aber wenn andere für einen putzen, dann ist es auch prima. Foto: Archiv

Die einen machen gerne selbst sauber. Andere bezahlen lieber dafür und lassen putzen.

Stuttgart - So ein Haushalt macht viel Arbeit. Das hast Du bestimmt schon längst mitbekommen. Machen Deine Eltern alles selbst? Hilfst Du auch schon mit bei den Haushaltspflichten? Oder kommt jemand zu euch nach Hause, der sauber macht, Wäsche wäscht, vielleicht sogar bügelt und ein bisschen aufräumt? Angeblich sind die Menschen, die andere für sich putzen lassen die Glücklicheren. Aber stimmt das?

Putzen und Aufräumen sind ja eng miteinander verbunden. Ist das Zimmer nicht aufgeräumt, kann man schlecht sauber machen. Räumt jemand anderes für einen auf, kann es sein, dass man hinterher nichts mehr findet. Es gibt Forscher aus Kanada, die herausgefunden haben, dass Menschen, die andere für das Putzen ihrer Wohnung bezahlen und sich damit sozusagen Zeit kaufen, sich selbst als deutlich zufriedener bezeichnen als solche, die das nicht tun.

Die Wissenschaftler aus Vancouver erklären sich das so: „Geld zu benutzen, um Zeit zu kaufen, kann ein Stoßdämpfer gegen Zeitmangel sein und so Glück fördern.“ Sogar beim Kochen soll das funktionieren. Darüber jedoch kann man sich sehr wundern. Ist es nicht ein tolles Glücksgefühl, wenn man selbst gekocht oder gebacken hat? Vor allem, wenn es anderen genauso gut schmeckt wie einem selbst – und dann während des Essens immer alle sagen „Hhhmmm, lecker. Das schmeckt ja köstlich! Wie hast Du das denn hingekriegt?“

Für diese Studie haben die Forscher mehr als 6000 Menschen aus den USA, Dänemark, Kanada und aus den Niederlanden befragt. Auch Millionäre waren darunter. Es machte aber keinen Unterschied, wie viel Geld die Menschen haben oder wie viel sie für die Haushaltshilfe ausgaben.

Trotzdem verzichten viele Menschen darauf, auch wenn sie es sich leisten könnten, berichten die Forscher. So gab knapp die Hälfte der 818 befragten Millionäre an, dass sie kein Geld ausgäben, um Hausarbeit an andere zu übergeben. Das könne kulturelle Gründe haben oder am Geschlecht liegen. Frauen hätten eher das Gefühl, alles selbst machen zu müssen.