Das Feinstaub-Eis lässt ein sandiges Gefühl im Mund zurück. Foto: factum/Weise

Graues Eis, das beim Schlecken knirscht: das ist das Feinstaub-Eis von Francesco Gelsomino aus Darmsheim. Außerdem feiert eine zweite skurrile Eis-Sorte in Sindelfingen bald ihr Comeback.

Böblingen - Wer dieses Eis schleckt, bei dem knirscht es ein wenig zwischen den Zähnen. Was ziemlich unangenehm klingt, ist pure Absicht, denn mit diesem ganz besonderen Mundgefühl macht die neue Eissorte von Francesco Gelsomino ihrem Namen alle Ehre: „Feinstaub“-Eis hat der Inhaber der Pasticceria Gelateria in Sindelfingen-Darmsheim (Kreis Böblingen) seine neue Sorte getauft. Und die kommt trotz der gewöhnungsbedürftigen Farbe – das Eis hat einen Farbton irgendwo zwischen Straßenstaub-Grau und Asphalt-Schwarz mit schwarzer Verzierung– gut an bei den Kunden. „Vor allem Kinder sind begeistert“, sagt er.

Die Idee für das Feinstaub-Eis kam Gelsomino spontan beim Autofahren. „Ich hatte geplant, eine neue Sorte zu kreieren. Im Radio liefen dann Nachrichten zum Thema Feinstaub“, sagt er, da sei sein Ehrgeiz geweckt gewesen. Nach einem Anruf bei seinem Lieferanten war klar: das schwarze Eis kann kommen. Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe ist schwarze Vanille. Das sandige Mundgefühl stammt allerdings von einer anderen Zutat, die Gelsomino nicht verraten will. „Es handelt sich aber um eine natürlichen Stoff“, versichert der Eis-Mann, der künstliche Farbstoffe meidet, wenn es denn geht. „In dem blauen Eis, das es fast überall gibt, dürfte mehr davon drin sein als im Feinstaub-Eis.“

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Ungewöhnliche Eissorten liegen im Trend. Einen Gag hatte sich im April beispielsweise das Sindelfinger Eiscafé Venedig von Domenico Botta erlaubt: In gewöhnliches Milcheis mischten sie gekochte und pürierte Maultaschen. Mit dieser Sorte wollte er auf eine Spendenaktion für krebskranke Kinder aufmerksam machen. Der Sindelfinger Schauspieler Ingo Sika testete das Eis damals und berichtete auf Youtube von seinen Erfahrungen. „Tatsächlich schmeckt es so wie eine kalte Maultasche. Es schmeckt viel weniger schlecht als ich erwartet hatte“, sagt er darin. Auch wenn er es nicht bestellen würde, schmecke das Maultaschen-Eis besser als alles, was er an Experimentier-Eissorten bisher probiert habe.

Wer das Eis damals verpasst hat, der hat Ende des Monats erneut die Chance, eine Kugel Maultaschen zu schlecken. Vom 31. August an will Domenico Botta diese Sorte zwei Wochen lang wieder anbieten. Denn die Erfahrungen beim letzten Mal waren gut: „Mehr als der Hälfte der Leute, die das Eis gegessen haben, hat es geschmeckt“, sagt er. Auch dieses Mal sammelt Botta im Rahmen der Eisaktion wieder Spenden, sie sollen dem Förderkreis krebskranke Kinder aus Stuttgart zu Gute kommen.

Auch im Eiscafé „Flori & Palma“ in Stuttgart gab es eine ungewöhnliche, schwarze Eissorte, die die Inhaber „Asphalt und Beton“ getauft hatten. Sie wurde 2016 spaßeshalber wegen einer Baustelle vor der Tür der Eisdiele eingeführt, so der Eismacher Andrea Scopelliti.

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