Die Gamescom wird am Dienstag erstmals von Kanzlerin Angela Merkel eröffnet. Foto: dpa

Nicht selten treibt die Computerspielbranche technische Innovationen in anderen Bereichen an. Um weltweit konkurrenzfähig zu sein, muss sie jedoch stärker gefördert werden, kommentiert unser Wirtschaftsredakteur Daniel Gräfe.

Köln - Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag erstmals die Gamescom eröffnet, ist das ein Signal: Die Computerspielbranche im Land rückt stärker ins Blickfeld der Politiker. Zumindest scheint es sich für sie in Zeiten des Wahlkampfes zu lohnen, bei den zumeist jüngeren Messebesuchern auf Stimmenfang zu gehen – und auch bei den Älteren, die sich zunehmend für Spiele begeistern.

Hier geht es zu den Highlights, auf die sich die Gamer freuen können.

Es ist zu hoffen, dass dem Signal auch Taten folgen. Zum einen treibt die Computerspielbranche oft technische Innovationen in anderen Bereichen an, zum Beispiel den Einsatz von virtueller Realität in Bildung, im Bauwesen und Autobau. Zum anderen hat sie beim weltweiten Umsatz die Filmbranche bereits überholt. Es ist also Zeit, dass auch die Hersteller aus Deutschland, die international bisher keine Rolle spielen, vom Boom profitieren.

Doch die Produktionskosten konkurrieren inzwischen mit denen von Kinofilmen. Ohne eine großzügige staatliche Starthilfe können die mittelständisch geprägten deutschen Unternehmen hier kaum etwas holen. Und wahrscheinlich auch nicht ohne Wagniskapitalgeber, die sich zumindest in Deutschland kaum trauen, in die Branche zu investieren. Dabei sind genügend Ideen und technische Expertise vorhanden. Mit etwas Mut könnte dieses Potenzial endlich besser gehoben werden.