Bei ausländischen Verkehrssündern kassiert die Polizei mitunter auch vor Ort ab. Foto: dpa/Bodo Marks

Ein Verkehrspolizist aus Mosbach steht im Verdacht, so genannte Sicherheitsleistungen einkassiert und für sich behalten zu haben. Jetzt ist er suspendiert.

Ein Polizist der Verkehrspolizei in Mosbach steht unter dem Verdacht, Geldbeträge bei ausländischen Verkehrssündern kassiert und für sich behalten zu haben. Man ermittle gegen den Beamten wegen des Verdachts der veruntreuenden Unterschlagung, teilte die Staatsanwaltschaft Mosbach mit. Der Mann sei im Hinblick auf die Ermittlungen vom Dienst freigestellt worden und mittlerweile suspendiert.

Bei den Geldern handele es sich um so genannte Sicherheitsleistungen. Sie werden zum Beispiel von Autofahrern verlangt, denen die Begehung einer Ordnungswidrigkeit oder einer Straftat zum Beispiel im Zusammenhang mit einem Unfall oder einer Kontrolle vorgeworfen wird, die aber in Deutschland keinen Wohnsitz haben. Sie können nach der Hinterlegung der Summe weiterfahren. Damit soll sicher gestellt werden, dass die voraussichtliche Geldbuße oder Geldstrafe auch vollstreckt werden kann.

Fall geht zu den Kollegen nach Heilbronn

Der Fall kam ans Licht, nachdem sich der Fahrer einer polnischen Spedition gemeldet hatte. Er hatte sich gewundert, dass er einen Strafbefehl begleichen sollte, obwohl er schon in Deutschland eine Sicherheitsleistung hinterlegt habe. So stießen die Ermittler auf den Polizeibeamten.

Insgesamt gebe es zwei bekannte Fälle mit einer vierstelligen Schadenshöhe, sagte ein Sprecher der Mosbacher Staatsanwaltschaft. Der Fall sei an eine Ermittlungsgruppe der benachbarten Heilbronner Kripo abgegeben worden, die nun mit der Suche nach weiteren Fällen beauftragt sei. Zur endgültigen Schadenshöhe könnten deshalb noch keine Angaben gemacht werden.