Mehr besondere Gastronomie und weniger Spielcasinos haben außerhalb von Las Vegas noch keiner Stadt geschadet. Foto: Springorum

Neues aus der Suppenküche: Auch in der Marienstraße wird jetzt fleißig Ramen in Schüsseln gefüllt. Der taiwanesische Neuling Formosa Kokishin macht‘s möglich.

Stuttgart - Ramen, das bedeutet übersetzt so viel wie: Kommt jetzt auch mal in Stuttgart an. Zwar gab es schon vor vielen Jahren einen Ramen-Shop in diesem sonderbaren Rondell an der Treppe zur U-Bahnhaltestelle Rathaus, für den großen Foodie-Hype hat es damals nicht gereicht. Verständlich: Die Suppen waren nicht gerade das Gelbe vom Ei, Instagram steckte damals noch in den Kinderschuhen.

Die Ankunft von Ramen 8 hat das geändert und auch im Kessel einen kleinen bis mittleren Hype ausgelöst. Wie gewöhnlich mit der üblichen Verzögerung einiger Jahre, die zwischen dem Aufkommen eines solchen Trends in New York City oder London und dessen Ankunft im Schwäbischen liegt. Das ist beileibe nichts Schlimmes, mer hen ja Zeit! Und wenn man bedenkt, dass Ramen vor 150 Jahren aus China nach Japan kam, dann sind wir hier ja sogar recht flott dabei.

Mehr Gastronomie in der Marienstraße

Jüngster Neuzugang in der Suppen-Cuisine ist das Formosa Kokishin an der Marienstraße. Wir sparen uns jetzt eine Einschätzung, ob diese Straße im Kommen ist oder nicht, Fakt ist: Mehr besondere Gastronomie und weniger Spielcasinos haben außerhalb von Las Vegas noch keiner Stadt geschadet.

Formosa ist ein Name für Taiwan, der Inselstaat mit dem schwierigen politischen Status ist neben Japan auch der Haupteinfluss der Speisekarte. Die soll sich zwar schon bald ändern, wird als Herzstück aber auch in Zukunft auf Ramen bauen. Aus gutem Grund: Der Neuzugang gegenüber des Gerber versteht sein Suppenhandwerk und kredenzt die Spezialität aus Soja-, Miso- oder Schweinebrühebasis.

Einiges wirkt noch improvisiert

Der Inhalt ist mit Nudeln, Sprossen, Bambus und Gemüse identisch, die Toppings rangieren von Schnitzel über ein weich gekochtes Ei bis hin zu Hähnchen. Letzteres wird separat geliefert und paddelt nicht etwa in der Suppe. Doch Ramen ist ja bekannt für seine künstlerische Freiheit, die in der japanischen Küche ihresgleichen sucht.

Noch wirkt alles reichlich improvisiert und unfertig in dem Laden, die Abläufe bedürfen gewiss noch ein wenig Schmieröl. Dann könnte das Formosa Kokishin mit seinen Ramen, Baos, Dons, Dumplings, Süßspeisen und hochwertigen taiwanesischen Tees durchaus Instagram-Material werden.

Formosa Kokishin, Marienstraße 34, Stuttgart, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11:30 bis 20 Uhr, Samstag 11:30 bis 21 Uhr, Sonntag 14 bis 20 Uhr. www.facebook.com/FormosaKokishin