In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, ab welcher Außentemperatur man heizen sollte. Das Wichtigste im Überblick. Foto: AstroStar / Shutterstock.com

Die kalten Herbsttage lassen zwar noch auf sich warten, früher oder später muss die Heizung allerdings aufgedreht werden. Aber ab welcher Außentemperatur sollte man spätestens heizen?

Die warmen Herbsttage freuen manchen vor allem deswegen, weil die Heizung auch mal ausbleiben kann. Da Heizen dieses Jahr zu einer teuren Angelegenheit geworden ist, fragen sich viele, ab wann man eigentlich heizen muss.

Ab wie viel Grad Außentemperatur sollte man heizen?

Die Frage, ab welcher Außentemperatur geheizt werden muss, lässt sich nicht pauschal beantworten, da es mehrere Gründe gibt, warum man überhaupt heizen sollte. Das größte Interesse gilt bei dem Thema neben der Effizienz sicherlich der Vorbeugung von Schäden durch Schimmel in Folge von Kondensation. Eine erste Orientierung gibt die Heizgrenztemperatur. Diese gibt die Temperaturgrenze (Durchschnittswert eines Tages) an, unter der die Heizungsanlage eines Gebäudes betrieben werden sollte. In Deutschland wird dabei meist ein Pauschalwert von 15 Grad Außentemperatur angenommen.

Die eigentliche Grenze ist allerdings ein sehr individueller Wert, welcher vor allem von der Qualität des Gebäudes, eventuellen Sanierungen und der Innentemperatur abhängt. Bei gut gedämmten Gebäuden und Energiesparhäusern kann die Heizgrenztemperatur deutlich niedriger liegen. Die folgenden Temperaturbereiche können eine grobe Orientierung für die Außentemperaturen geben:

  • Altbau vor 1977: 15 bis 17 Grad
  • Altbau 1977 bis 1995: 14 bis 16 Grad
  • Altbau 1995 bis 2002: 13 bis 15 Grad
  • Gebäude nach EnEV: 12 bis 15 Grad
  • Niedrigenergiehaus: 11 bis 14 Grad
  • Passivhaus: 9 bis 11 Grad

Ab welcher Innentemperatur sollte man heizen?

Ab wann man heizen sollte, ist nicht allein von der Außentemperatur abhängig. Wenn es zum Beispiel um die Vorbeugung von Kälteschäden (Schimmel) geht, spielt vor allem die Dämmung und die Innentemperatur von bewohnten Räumen eine wichtige Rolle. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt in bewohnten Räumen eine Mindesttemperatur von 17 Grad (1). Ein kritischer Wert in Bezug auf Schimmelbildung soll eine Oberflächentemperatur der Wände unter 14,5 Grad sein (2).

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Welche Mindesttemperatur ist noch gesund?

Ein weiterer Grund, warum man Wohnräume auf eine gewisse Mindesttemperatur beheizen sollte, ist schlicht die eigene Gesundheit. So empfiehlt die WHO in ihren Housing and Health Guidlines eine Mindesttemperatur von 18 Grad in Wohnräumen nicht zu unterschreiten. Für vulnerable Gruppen wie zum Beispiel ältere Menschen wird eine höhere Mindesttemperatur empfohlen.